Ausführungsvarianten
1. Kernlochbohrung
Bei dieser gängigsten Vorgehensweise wird über Bohrungen durch die Konstruktion eine gleichmäßige Durchflutung der Dämmschicht oder der zu trocknenden Hohlräume erreicht. Die Anzahl und der Abstand der Bohrungen richtet sich nach den konstruktiven Gegebenheiten. Das Verfahren kommt zum Einsatz wenn keine Oberböden vorhanden sind bzw. diese ersetzt oder gleichwertig repariert werden können. Die Nutzung der Räume während der Trocknunsphase ist eingeschränkt, kann jedoch durch das Verlegen der Schläuche unter der Decke ermöglicht werden.
2. Eckschiebe und Eckzug Verfahren
Die Einflut- oder Absaugbohrungen befinden sich an mindestens zwei Ecken pro Raum in einer Längsebene. Oft wird dieses Verfahren bei Teppichbelägen durch Zurückschlagen des Teppichs in den Eckbereichen angewendet. Die Fugenbereiche an den Einflut und Absaugseiten sollten mit geeigneten Materialien abgedichtet werden. Die Grenzen des Verfahrens liegen in der Geometrie des Raumes und der zu trocknenden Fläche.
3. Unterflurverfahren
Die Kernlochbohrungen werden von der Unterseite der Decken oder Tragkonstruktion der darunter befindlichen Räume bis in die Dämmschicht eingebracht. Dieses Verfahren wird angewandt wenn wertvolle Oberböden erhalten werden sollen oder die Nutzung der geschädigten Räume nicht eingeschränkt werden soll. Weiterhin kommt es zum Einsatz wenn sich Fussbodenheizungen bzw. Leitungen im Estrich befinden. Die Einsatzmöglichkeit wird durch die Dicke und Erreichbarkeit der Deckenkonstruktion begrenzt.
4. Diagonalverfahren
Bei diesem Verfahren werden die Bohrungen von den angrenzenden Räumen ausgeführt. Im Sockelbereich wird vom angrenzenden Raum eine Diagonalbohrung in die Dämmschicht eingebracht. Die darüber liegende Randfuge muss abgedichtet werden. Diese Verfahren wird ebenfalls angewandt wenn Oberbeläge zu erhalten sind oder Fußbodenheizungen und Leitungen vorhanden sind.
5. Fugendüsen- oder Randfugenverfahren
Bei diesem Verfahren wird eine Fugendüse auf oder in die freigelegte Estrichrandfuge eingebracht. Diese Verfahren wird ebenfalls angewandt wenn Oberbeläge zu erhalten sind oder Fußbodenheizungen und Leitungen vorhanden sind. Das Absaugen von stehendem Wasser ist mit diesem Verfahren nur bedingt möglich.
6. Fugenkreuzverfahren
Mit Spezialbohrern werden Öffnungen in die Kreuzfugen des Oberbelags eingebracht. Die Größe der Bohrung richtet sich nach der Fugenbreite. Die Trennlage zwischen Estrich und Dämmung muss geöffnet sein. Der Düsenquerschnitt liegt zwischen 3 und max. 10mm so dass ein verringerter Luftvolumenstrom erzeugt wird.